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Wie Sie Kupplungsprobleme erkennen und untersuchen

Wie Sie Kupplungsprobleme erkennen und untersuchen

Bei einem Fahrzeug mit Schaltgetriebe bildet die Kupplung die Verbindung zwischen Motor und Getriebe – und damit den Rädern. Rutscht die Kupplung, sodass die Kraft des Motors nicht mehr auf den Antriebsstrang übertragen wird, lässt sich das Auto nicht mehr fahren.  

Es gibt aber noch andere Ursachen für den Ausfall der Kupplung, wie etwa Lager- und Hydraulikprobleme. Erfahren Sie hier alles über Kupplungsfehler, Probleme mit dem Nehmerzylinder und wie Sie eine defekte Kupplung erkennen, bevor es zu spät ist und Sie auf den Kosten für eine neue Kupplung sitzen bleiben.  

Was ist eine Kupplung?  

Im Maschinenbau bezeichnet eine Kupplung eine Vorrichtung, die Kraft von einer Antriebsquelle auf ein Getriebe oder einen Antriebsstrang überträgt. In einem Auto verbindet sie den Motor mit dem Getriebe, damit das Fahrzeug fahren kann.  

Die Fahrzeugkupplung besteht aus mehreren Teilen und unterscheidet sich von Modell zu Modell. Allen gemein sind die drei Komponenten Druckplatte, Schwungrad und Kupplungsscheibe sowie ein entsprechendes hydraulisches Steuersystem.  

Wie lange hält eine Kupplung?  

Kupplungen halten in der Regel 120.000 Kilometer und mehr, wenn das Auto gut gepflegt ist und der Fahrer umsichtig fährt. Denn die Fahrweise hat einen nennenswerten Einfluss darauf, wie lange eine Kupplung hält.  

Was sind häufige Fehler an der Kupplung?  

Aufgrund der Komplexität der Kupplungsanlage gibt es verschiedene Gründe für das Versagen einer Kupplung: 

Abgenutzte oder rutschende Kupplungsscheibe  

Zu jeder Kupplung gehört eine Reibfläche, die einem Bremsbelag ähnelt, aber genau umgekehrt funktioniert. Die Kupplungsscheibe wird gegen das Schwungrad des Motors gedrückt, um die Rotation auf den Antriebsstrang zu übertragen.  

Ist der Reibbelag abgenutzt, kann die Kupplungsscheibe das Schwungrad nicht mehr ausreichend greifen und rutscht durch, ähnlich wie bei abgenutzten Bremsbelägen.  

Anzeichen für eine verschlissene Kupplung:  

  • Die Motordrehzahl steigt, insbesondere an Steigungen, ohne dass das Auto beschleunigt 
  • Der Greifpunkt des Kupplungspedals ist sehr weit „hinten“  
  • Die Gänge lassen sich schlecht einlegen  
  • Das Getriebe knirscht oder ruckelt, wenn ein Gang eingelegt wird  

Wann eine verschlissene Kupplung repariert werden sollte  

Wie lange es dauert, bis eine verschlissene Kupplung ausgetauscht werden muss, hängt von Ihrem Fahrstil ab. Wenn Sie bemerken, dass die Kupplung bei normalem Gebrauch, d. h. beim Beschleunigen auf ebener Strecke mit geringer Last, durchrutscht, ist es Zeit, die Kupplung auszutauschen.  

Muss man das Kupplungspedal weit durchtreten, kann das auf einen Verschleiß der Kupplungsscheibe hindeuten. Bei manchen Modellen jedoch muss die Kupplung eventuell nur neu eingestellt werden. Bringen Sie Ihr Auto am besten in eine Autowerkstatt Ihres Vertrauens und lassen Sie es dort überprüfen.  

Wird ein Pkw mit rutschender Kupplung zu lange weitergefahren, kann es passieren, dass die Haltebolzen der Kupplungsscheibe das Schwungrad berühren und beschädigen. In diesem Fall ist ein neues Schwungrad fällig, was die Kosten für eine Kupplungsreparatur schnell verdoppelt.  

Kupplungsausrücklager  

Da sich die Kupplungsscheibe dreht, gleichzeitig aber immer noch gegen das Schwungrad gedrückt werden muss, kommt ein Lager am Ende eines Hebels zum Einsatz. Der Hebel wird oft als Kupplungsgabel bezeichnet, und das Lager als Ausrücklager.  

Bei normalem Gebrauch nutzen sich die Lager ab und verursachen beim Drehen Geräusche. Das Ausrücklager macht da keine Ausnahme, aber anders als bei der Kupplungsscheibe macht es nur dann ein Geräusch, wenn das Kupplungspedal betätigt wird.  

Symptome eines defekten Kupplungsausrücklagers  

  • Heulende oder schabende Geräusche, wenn das Kupplungspedal betätigt wird  
  • Keine Geräusche im eingekuppelten Zustand (bei nicht betätigtem Pedal)  
  • Rumpeln im Kupplungspedal  

Wann Sie ein defektes Ausrücklager wechseln sollten  

Der Austausch kostet meist zwischen 350–700 €. Oft ist es besser, auch gleich die Kupplungsscheibe mit zu wechseln und umgekehrt.

Denn der größte Aufwand besteht darin, das Getriebe auszubauen. Ist das Getriebe einmal demontiert, kostet der Wechsel der Kupplungsscheibe nur etwa 60 €. So sparen Sie sich die Kosten für einen weiteren Getriebeausbau in der Zukunft. 

Kupplungsgeberzylinder defekt  

Es ist viel Kraft erforderlich, um die Kupplungsgabel zu betätigen und die Kupplungsscheibe vom Schwungrad zu trennen. Damit der Fahrer dies problemlos bewältigen kann, kommt ein hydraulisches System zum Einsatz. 

Das Kupplungspedal ist mit dem Hauptzylinder (Geberzylinder) verbunden, der Druck in den Ölleitungen erzeugt und damit den Nehmerzylinder betätigt – ähnlich wie bei den Bremsen. 

Damit dieses Hydrauliksystem effektiv funktioniert, gibt es sowohl im Nehmer- als auch im Geberzylinder viele Dichtungen, die dem Hochdrucköl standhalten müssen. Versagt eine dieser Komponenten, funktioniert die Kupplung nicht.  

Symptome eines defekten Kupplungsnehmerzylinders 

  • Sehr schwer- oder sehr leichtgängiges Kupplungspedal  
  • Unwirksames Kupplungspedal  
  • Öl tropft unter dem Fahrzeug heraus  
  • Hydraulikölstand niedrig (oft auch die Bremsflüssigkeit)  
  • Das Kupplungspedal klemmt am unteren Ende des Weges  

Wann muss der Kupplungsgeberzylinder repariert werden?  

Die Symptome eines defekten Nehmerzylinders können plötzlich auftreten und sich kaum bemerkbar machen. Daher ist es unerlässlich, etwaige Probleme sofort zu beheben, da Ihr Auto sonst schnell unfahrbar werden könnte.  

Die typischen Reparaturkosten für Kupplungshydraulik hängen stark davon ab, welcher der Zylinder defekt ist. Da sich der Nehmerzylinder im Inneren des Kupplungsgehäuses befindet, muss das Getriebe vorher ausgebaut werden.  

Es wird daher empfohlen, sowohl die Kupplungsscheibe als auch den Nehmerzylinder zu wechseln, was insgesamt zwischen 460-580 € kosten kann.  

Kupplung klappert und ruckelt  

Es gibt einige Komponenten im Kupplungssystem, die rasselnde Geräusche verursachen können, vom Hauptkupplungslager bis hin zu einer lockeren Kupplungsgabel. Sie sind recht schwer zu diagnostizieren, ohne das Getriebe auszubauen und zu untersuchen.  

In einigen Fällen kann ein solches Klappern auch durch ein defektes Zweimassenschwungrad (ZMS) verursacht sein, das vor allem bei Fahrzeugen mit Dieselmotor zu finden ist.  

Wann Sie einen Fachmann hinzuziehen sollten  

Probleme mit der Kupplung können Ihnen leicht den Tag verderben, weil Ihr Auto nicht mehr fahrbereit ist. Wenn eines der oben genannten Symptome auftritt, sollten Sie das Auto so schnell wie möglich inspizieren lassen.  

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