Im Verlaufe des technologischen Fortschritts werden Funktionen, die anfangs als innovativ galten, zur Regel. Die Kraftstoffeinspritzung war schon 1940 in Fahrzeugen der Sport- und Luxusklasse zu finden, doch erst in den späten 90er Jahren kam sie in allen Serienfahrzeugen zum Einsatz.  

Warum dieser Wechsel? Wir erklären Ihnen, was die Kraftstoffeinspritzung ist, warum sie verwendet wird, worauf Sie achten müssen, wenn Ihre Einspritzdüse defekt ist, und vor allem, wie viel ein Austausch der Einspritzdüse bei verschiedenen Fahrzeugmodellen kostet. 

Was ist eine Kraftstoff-Einspritzdüse?  

Der Name verrät es bereits: Es handelt sich um ein Bauteil, das Benzin oder Diesel direkt in den Verbrennungsraum des Motors einspritzt. Einspritzdüsen (oder: Einspritzventile) nutzen dazu elektrischen Strom, um bei jedem Kolbenzyklus eines Motorzylinders genau die benötigte Menge an Kraftstoff zuzuführen.  

Sie befinden sich auf der Oberseite des Motors und sind ohne das Entfernen der Motorabdeckung und anderer Komponenten kaum sichtbar. Wie Zündkerzen ragen sie in die Zylinder des Motors hinein.  

Einspritzdüsen ersetzen den Vergaser. Da sie vom Steuergerät (Electronic Control Unit, ECU) angesteuert werden, ermöglichen Kraftstoffeinspritzsysteme eine dosierte Kraftstoffzufuhr, was sowohl zu einem geringeren Kraftstoffverbrauch als auch zu mehr Leistung führt.

Mithilfe einer Magnetspule, die einem elektronischen Ventil ähnelt, wird der Kraftstoff durch eine kleine Öffnung gepresst. Dies ermöglicht eine präzise Steuerung des Zeitpunkts und der Kraftstoff-Durchflussmenge des Einspritzvorgangs.  

Wodurch fallen Einspritzdüsen aus?  

Einspritzdüsen sind komplexe Komponenten. Daher gibt es verschiedene Ursachen für einen Defekt. In den meisten Fällen handelt es sich um die Ablagerung von Verunreinigungen oder die Alterung und Rissbildung von Dichtungen.  

Kraftstoffe enthalten Fremdstoffe, wie z. B. Kohlenstoff. Diese können sich im Laufe der Zeit in der Einspritzdüse festsetzen und dazu führen, dass sich diese nicht mehr öffnen oder schließen kann, was wiederum zu Laufproblemen führt.  

Auch Gummidichtungen werden mit der Zeit porös und verlieren ihre Wirkung. Einspritzventile haben mehrere Dichtungen – am und im Inneren des Motors – die mit der Zeit undicht werden können.  

Schlechte Kraftstofffilterung  

Autos sind mit einem Kraftstofffilter ausgestattet, um größere Partikel aufzufangen, die durch Transport und Lagerung in die Flüssigkeit gelangt sein könnten. 

Ist der Filter alt oder von minderer Qualität, können mehr Verunreinigungen in das Kraftstoffsystem gelangen. Die Einspritzdüsen reagieren generell stark auf verunreinigten Kraftstoff.  

Wie lange halten Kraftstoffeinspritzdüsen?  

In der Regel halten Einspritzdüsen zwischen 95.000 und 160.000 km. Wird das Fahrzeug über einen längeren Zeitraum nicht benutzt, kann dieser Wert sinken, da die Dichtungen in den Einspritzdüsen dann schneller altern.  

Es gibt weitere Gründe, die sich auf die Lebensdauer eines Einspritzventils auswirken, wie etwa die Kraftstoffqualität, die Häufigkeit des Kraftstofffilterwechsels oder der Fahrzeugtyp.  

Was kostet eine Ersatz-Einspritzdüse?  

Die durchschnittlichen Kosten für den Austausch einer Einspritzdüse liegen zwischen 130 und 190 €.  

Die tatsächlichen Kosten hängen jedoch von drei Faktoren ab: wie viele Zylinder der Motor Ihres Fahrzeugs hat, welchen Fahrzeugtyp Sie besitzen und in welcher Region des Landes Sie sich befinden. In der folgenden Tabelle finden Sie die Richtpreise für Ersatzeinspritzdüsen verschiedener Hersteller.  

• Ford: 140–186 €  
• Opel: 140–186 €  
• Volkswagen: 151–198 € 
• BMW: 151–221 € 
• Audi: 151–198 € 
• Toyota: 151–186 € 
• Nissan: 134–151 € 
• Mercedes: 163–186 €  
• Peugeot: 111–163 € 
• Renault: 117–186 € 
• Honda: 140–174 € 
• Citroën: 105–151 € 
• Hyundai: 117–151 € 
• Land Rover: 174–221 € 

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Verursacht Supermarkt-Kraftstoff Probleme mit den Einspritzdüsen?  

Es wird oft behauptet, dass Kraftstoffe von Supermarktketten von minderer Qualität seien als Markenkraftstoffe von Tankstellen wie Shell oder BP. Dies wiederum wird häufig als Grund für schlechte Laufleistung, höheren Treibstoffverbrauch und Motorenprobleme angeführt. 

Hinzu kommt, dass der Kraftstoff aus dem Supermarkt oft etwa 6 Cent pro Liter billiger ist als Markenkraftstoffe. 

In der Praxis gibt es keine Beweise dafür, dass Kraftstoffe aus Supermärkten in einer Weise schlechter sind als Benzin oder Diesel von Markenherstellern. 

Daraus lässt sich schließen, dass die Wahrscheinlichkeit gering ist, dass Supermarkt-Kraftstoffe einen erhöhten Verschleiß oder gar Schäden an Kraftstoffeinspritzsystemen verursachen. 

Wie erkenne ich, ob meine Einspritzdüsen ausgetauscht werden müssen?  

Da die Einspritzdüsen eine so wichtige Funktion in einem Verbrennungsmotor übernehmen, sind die Anzeichen für eine defekte oder fehlerhafte Einspritzdüse recht auffällig. Das Problem ist jedoch: Viele der Symptome könnten auch durch andere Fehler verursacht werden. 

Unruhiger Leerlauf  

Im Leerlauf sprühen die Einspritzdüsen nur eine sehr geringe Menge Kraftstoff pro Kolbenhub. Wenn der Motor hier besonders unruhig läuft oder gar abwürgt, kann es sein, dass die Einspritzdüsen teilweise blockiert sind.  

Abwürgen beim Beschleunigen  

Geht der Motor aus, wenn Sie versuchen, Gas zu geben oder die Drehzahl zu erhöhen, deutet dies meist auf einen Mangel an Treibstoff hin. Ursache dafür kann eine defekte Kraftstoffpumpe, ein zugesetzter Kraftstofffilter oder defekte Einspritzventile sein. 

Hoher Treibstoffverbrauch und mangelhafte Leistung  

Da die Motorleistung direkt von der eingespritzten Kraftstoffmenge abhängt, wird der Motor erheblich an Leistung verlieren, wenn die Einspritzdüsen blockiert sind oder nicht genügend Kraftstoff liefern. 

Ein weiteres verräterisches Anzeichen für defekte Einspritzventile ist eine Verringerung des Wirkungsgrads. Dies kann durch zu viel Kraftstoff verursacht sein, weil die Einspritzdüsen nach dem Öffnen nicht mehr richtig schließen.  

Können die Einspritzventile gereinigt werden, ohne sie auszubauen?  

Moderne Pkws sind sehr komplex, und im Motorraum befinden sich oft mehrere Abdeckungen und andere Komponenten über dem eigentlichen Motor. In Verbindung mit der Empfindlichkeit der Einspritzdüsen kann deren Ausbau daher recht kostspielig sein.  

Es gibt aber verschiedene Produkte, mit denen Sie Ihre Einspritzdüsen säubern können, ohne sie ausbauen zu müssen. 

Produkte wie Redex verwenden besondere Lösungsmittel, die als Flüssigkeit in Ihren Kraftstofftank gegeben werden, um Kohlenstoff und andere Ablagerungen im Kraftstoffsystem zu lösen. 

Tests haben gezeigt, dass diese bei kleineren Problemen mit den Einspritzdüsen helfen können, doch sollten Sie zuvor Ihren Kfz-Mechaniker um Rat fragen. 

Kann E10-Kraftstoff Probleme mit den Einspritzdüsen verursachen? 

Der neue E10-Kraftstoff enthält 10 % Ethanol. Dies kann insbesondere bei älteren Fahrzeugen Auswirkungen haben, bei denen Gummi und Metalle im Kraftstoffsystem durch höhere Ethanolkonzentrationen vorzeitig zersetzt werden. 

In den Einspritzdüsen kommen mehrere Metall- und Gummikomponenten zum Einsatz. Potenziell könnten bei der Verwendung von E10-Kraftstoff also mehr Probleme mit den Einspritzdüsen auftreten, doch dafür gibt es keine konkreten Beweise. 

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